Verbandsführung und -ausrichtung im Badminton
Vereins- und Verbandsentwicklung
Nachdem die Mitgliederbefragung abgeschlossen ist geht das Projekt der Vereins- und Verbandsentwicklung in die nächste Phase. Im Lenkungsausschusses vom 29. August wurde viel über die Ausrichtung der Verbände gesprochen. Einerseits im Spannungsfeld zwischen Spitzen- und Breitensport, andererseits im Umfeld einer sich verändernden Gesellschaft.
Auf unserem Webminton Channel haben wir einen 40 minütigen Zusammenschnitt veröffentlicht, der die wichtigsten Punkte umfasst. Der Lenkungsausschuss in voller Länger ist im Badminton Developer Netzwerk Austria verfügbar. Ein Beitritt dazu ist über diesen Link möglich.
Themen:
Vereins- und Verbandsentwicklung als "Must have" im 3. Jahrtausend - am Beispiel SK Rapid Wien
Good Practice im Bereich der Verbandsführung - am Beispiel VBV
Mitarbeitswillen der Vereine - am Beispiel der Mitgliederbefragung 2022
Wozu brauchen wir eigentlich einen Badminton Verband?
Aufgaben und Motivation der Vereine, Landesverbände und ÖBV
Diskussion: Stellenwert des Nachwuchssports
Teilnehmer:
Joachim Bergner (KBV Präsident)
Mario Böttiger (ÖBV Vizepräsident Breitensport )
Siegfried Kristler (NÖBV Breitensportreferent + Projektleiter VuV)
Tina Riedl (ÖBV Generalsekretärin)
Norbert Schmid (ehem. VBV Präsident)
Harald Starl (ÖBV Präsident)
Gerald Stocker (TBV Vizepräsident für Breitensport)
Michael Wagner (WBV Nachwuchsreferent
Martin Wallenböck (NÖBV Schriftführer)
Interessante Aussagen:
Wenn es eine negative Stimmung im Verband gibt, dann engagiert man sich nicht mehr so leicht und so gern. Wenn man irgendwo gerne Zeit verbringe, dann nimmt man dort eher teil. Wenn man das Gefühl hat, das ist schon wieder ein Pflichttermin, dann versucht man eine Ausrede zu finden.
Für Breitensportler ist der Spitzensport ein Abfallprodukt, das notwendig ist, damit die jungen Sportler Ziele und Vorbilder haben. Förderungen gibt es in Österreich aber nur, wenn man ernsthaft und professionell Spitzensport betreibt. Deshalb ist der Spitzensport das Um und Auf.
Zum Ehrenamt: Es ist total bequem, wenn es Leute gibt, die sich komplett engagieren. Dann muss man selbst nicht. Man ist gemütlich und lässt sich lieber bedienen.
Menschen sind bereit ehrenamtlich mitzuarbeiten, wenn die Häppchen klein genug sind. Wichtig ist rauszufinden, was den Menschen interessiert, was er gerne tut und dann eine Aufgabe finden.
Ist das jetzige Vereinswesen, wo alles auf Freiwilligkeit beruht, überhaupt der richtige Weg? Vielleicht sollte man 500 an Mitgliedsbeitrag einheben, ein paar Leute anstellen und die Konsumenten können konsumieren.
Zur Struktur im ÖBV: wir müssen weg von den Künetten Breitensport, Leistungssport und Wettkampfsport. Wir müssen hin zu dem, dass der Badmintonsport als Ganzes gesehen wird. Mir müssen auch die einzelnen Landesverbände und die Vereine soweit wie möglich als Ganzes sehen.
Zum Informationsmanagement: E-Mails werden in der heutigen Zeit nur mehr gelesen, wenn man darauf hinweist oder die Person darauf wartet. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass eine geschickte E-Mail auch wirklich "ankommt".
Ein Verein, der Badminton spielt und das ein bisschen ernsthaft betreibt, hat auch eine Verantwortung gegenüber dem Sport und sollte als Repräsentant des Sports auftreten.
Nachwuchsarbeit ist in der Gesellschaft eine sehr wichtige Aufgabe. Deshalb hat der Fußball einen so großen Stellenwert, weil sie tausende Kinder betreuen. Kinder müssen betreut werden und das wird zu einem sehr großen Anteil in Sportvereinen gemacht.
Wenn wir die Nachwuchsarbeit nicht annehmen, dann können wir den Sport vergessen. Oder wir werden nur eine Fun Gesellschaft, die für die Freizeitgesellschaft Badminton als "Dienstleister" anbietet.
(Bericht: Siegfried Kristler)