Vom Späteinsteiger zur österreichischen Badminton-Hoffnung
Emil Dantler im Interview

Der österreichische Badminton-Shootingstar Emil Dantler findet in Dänemark seine sportliche Heimat. Erst mit neun Jahren entdeckt Emil Dantler seine Leidenschaft für Badminton und nur wenige Jahre später verfolgt er als einer der talentiertesten Nachwuchsspieler Österreichs seine Träume in Dänemark. Neben den professionellen Trainingsmöglichkeiten erlebt der junge Wiener eine neue Badminton-Kultur, die für ihn ausschlaggebend ist, um seine ambitionierten Ziele zu erreichen.
Im kleinen Dorf Ikast mit rund 20.000 Einwohnern lebt und trainiert Emil Dantler seit mittlerweile zwei Jahren. Schon jetzt zählt er zu den herausragenden Talenten im Badmintonsport. Mit 19 Jahren zählt Emil Dantler zu den jüngsten Nationalspielern Österreichs. Vor zwei Jahren ergriff er als Schüler die einmalige Chance, ein neues Kapitel in seiner Badmintonkarriere zu beginnen. Nach seinem erfolgreichen Schulabschluss in Dänemark fokussiert sich der junge Wiener ausschließlich auf seine allergrößte Leidenschaft: Badminton. So steht für den österreichischen Nationalspieler bereits der nächste Karriereschritt an. Gemeinsam mit einem der besten Jugendspieler Dänemarks wechselt er zum Højbjerg Badminton Club, der sich in diesem Jahr zum dänischen Meister der 1. Liga krönen konnte. In diesem exklusiven Interview gewährt Emil Dantler spannende Einblicke in seinen Alltag, teilt wertvolle Erfahrungen, reflektiert über die kulturellen Unterschiede zwischen Österreich und Dänemark und spricht über seine ambitionierten Ziele für die Zukunft.
Von Wien nach Dänemark – „Sie haben eine eigene Badminton-Kultur“:
„Das hat sich recht zufällig ergeben. Zu dem Zeitpunkt war ich 17 Jahre jung. Mein oberösterreichischer Trainer Peter Zauner hat einen guten Freund in Dänemark und hat mich damals gefragt ob ich Lust hätte, eine Woche in Dänemark zu trainieren. Ich habe nicht gezögert, denn ich weiß, dass die Dänen richtig gut spielen können und eine ganz andere Einstellung zu Badminton haben: Sie haben eine eigene Badminton-Kultur. Ich war dann eine Woche dort und habe gleich nach dem ersten Trainingstag gefragt, ob ich nächstes Jahr herkommen kann. Gleich am nächsten Tag hat mir der dänische Trainer mitgeteilt, dass ich nächstes Jahr kommen kann und bevor ich überhaupt meine Eltern gefragt habe, habe ich zugesagt.“
Vergleich zu Österreich – „Der größte Unterschied ist der Spaß“:
Von Jung bis Alt haben alle unglaublich viel Spaß am Badmintonsport. Die Kinder müssen nicht ins Training, sondern wollen. Selbst nach der Schule gehen sie einfach spielen und haben Spaß. Dann haben sie am Abend noch einmal zusammen Club Training und selbst am Wochenende gehen sie von sich aus noch einmal spielen. Sie leben ihre Leidenschaft richtig und man merkt das einfach in den Augen der Kinder. Das ist richtig schön zu sehen und mit Abstand der größte Unterschied zu Österreich.“
Emil Dantler´s Erfolge – „nur eine Frage der Zeit“:
„International habe ich noch nicht wirklich Erfolge gefeiert. Das ist aber auch völlig in Ordnung für mich, denn, das ist aktuell überhaupt nicht wichtig für mich. Ich sehe, dass ich jede Woche einen Fortschritt mache und in die richtige Richtung gehe. Solange ich mein Bestes gebe weiß ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, um wirklich einen großen Erfolg zu feiern. Mein nächstes Ziel im kommenden Jahr ist es, mich im World Ranking im Herren Einzel hoch zu arbeiten und mich zu etablieren. Auf der International Series Challenger Tour will ich in den nächsten zwei bis drei Jahren die Top 200 erreichen. Danach werden wir sehen wie es sich entwickelt, aber natürlich heißt auch immer mein ganz großes Ziel Olympia. Das will jeder von uns. Aber das ist aktuell nicht mein Hauptziel. Das Hauptziel ist aktuell wirklich, dass ich mich souverän etablieren kann und auf Langzeit wirklich gute Chancen auf der Tour habe.
Bericht: Thomas Antony